Literatur: Gedanken, Geschichten, Romane

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Led Zeppelin / Stairway to Heaven

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Der Debütant_Fortsetzung 2

5


Schon früh am Morgen sassen Bernard und Philippe auf der Terrasse des Hauses in Sainte-Maxime. Das Wetter war schon angenehm warm und so konnten sie das Frühstück ohne zusätzliche Jacke einnehmen. Der offene Blick auf das Meer war unvergleichbar. Die Sonne spiegelte sich im leichten Wellengang und war blau-grün, was ein Zeichen dafür war, dass es sich wohl doch schon merklich abgekühlt haben musste. Das Blau überwog. - Philippe wollte die Temperatur des Wassers so bald als möglich überprüfen.

 

Kennengelernt haben sich die beiden, Bernard und Philippe, eben in diesem Haus. Dies war vor etwas mehr als drei Jahren. Philippe verbrachte hier zusammen mit seiner Familie wunderschöne Ferien. Bernard sah sich gemüssigt, das Haus in der Sommerzeit zu vermieten, um finanziell über die Runden zu kommen. Zwar können Polizisten der Gendarmerie bereits im Alter von 50 oder 55 Jahren in Pension gehen, jedoch ist es aufgrund der eben nicht sehr fürstlichen Rente oftmals schwer, diesen Weg zu wählen. Bernard entschied sich trotzdem aufgrund seiner Stellung mit 58 Jahren in Pension zu gehen. Sein letzter Stationierungsort war im Grossraum von Marseille: In der neu erstellten Kaserne, der «Caserne de la Timone». Für Bernard war klar, dass er sobald wie möglich in sein Haus an der Côte d’Azur umziehen wollte.


Philippe hatte sich bekanntlich ebenfalls frühzeitig – nämlich mit 60 Jahren – pensionieren lassen. Auch in der Schweiz ist die Pension für Angestellte des öffentlichen Dienstes nicht eben fürstlich. Aufgrund des Umstandes aber, dass ihm die Möglichkeit geboten war, die bislang einbezahlte Überbrückungsrente bis hin zum eigentlichen Rentenalter von 65 Jahren in Anspruch nehmen zu können, entschied er sich für diese Variante. Seinen Entscheid hatte er bislang nicht bereut. Auch Deborah war mit dem Vorgehen einverstanden, im Wissen darum, dass der Gürtel etwas enger geschnallt werden musste. – Aber was soll’s, es wird schon irgendwie gehen, war ihre Einstellung in dieser Sache. Sie nahm sowieso Dinge in der Regel etwas lockerer als Philippe und das wusste dieser wiederum meistens zu schätzen. So auch in dieser Frage: Es wird schon irgendwie gehen.


Philippe konnte sich am Meer nicht satt sehen, und obschon der Klimawandel Meere noch farbiger machen soll, genügte ihm das, was er sah voll und ganz. Trotzdem gab ihm zu denken, wenn man las, dass das Blau und Grün des Wassers noch intensivieren werden soll. Woran dies wohl liegen mag? Auch Bernard beschäftigten die Veränderungen der Farben des Meeres. Er hielt fest, dass er dies vor allem im Verlauf der letzten beiden Jahre habe festgestellt und dass ihn dies schon recht beunruhige. Die Farbe des Meeres lasse nämlich auf dessen Gesundheit rückschliessen, was natürlich wiederum für den Fischfang ausschlaggebend sei. Schon sein Vater habe ihn auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht. Festzustellen blieb, dass das Meer hier an der Côte d’Azur tendenziell immer grüner wurde.

Die blaue oder grüne Meeresfarbe soll mit dem Algenwachstum zusammenhängen und dies wiederum hange mit der Wassertemperatur und dessen Erwärmung zusammen. Das Licht werde einfach anders reflektiert. Grün deute auf viel Plankton und andere Schwebestoffe im Wasser hin, blau auf weniger. Zuviel Plankton sei nun wiederum dem Fischfang abträglich, indem sie zum einen nicht mehr in der gewohnten Zahl auftreten und zum andern in zum Teil völlig neuer Zusammensetzung. – Ja, Meeresbiologe hätte man werden sollen, um die Zusammenhänge besser zu verstehen, sinnierte Philippe und er wandte sich stumm seinem Freund zu.


«Was wollen wir heute machen, mon cher?», erkundigt sich Philippe bei seinem Freund. «Das Gleiche wollte ich dich soeben auch fragen», gab Bernard zur Antwort. «Ich schlage vor, dass wir vorweg noch einen «petit café» trinken, die verbleibenden «deux croissants» nicht alt werden lassen und alsdann darüber ratschlagen, wie wir den jungen Tag gestalten wollen.»

«Übrigens Philippe, hast du schon unser jüngstes Familienmitglied kennen gelernt?» - Bernard ging zu der der Küche nahe gelegenen Tür und öffnete diese. Ja, wer kam denn da heraus. Ein junger Hund der Rasse «Berger de Picardie» oder einfacher ein Berger Picard. «Nomen est omen», konnte sich Philippe nicht verkneifen. Der junge Hund war gerade mal 16 Wochen alt, und Bernard und Isabelle durften ihn vor wenigen Tagen beim Züchter abholen. Sie nannten ihn «Dissan» und irgendwann wird der Hund wahrscheinlich auch auf diesen Namen hören. Bis dahin dürfte es allerdings noch ein Weilchen dauern. Vom Aussehen her ähnelt Dissan als Welpe einem Drahthaar-Foxterrier, ähnlich dem ‘Struppi’ oder ‘Milou’, wie er im Original der Comicserie ‘Les aventures de Tintin’ oder zu Deutsch ‘die Abendteuer des Tim und Struppi’ genannt wird. Markant sind vor allem seine grossen, aufstehenden Ohren, so eben auch beim Berger Picard und dies schon von klein auf.

Dissan ist schon ganz schön aufgeweckt und wird sicher einmal ein sehr stattlicher Hund werden. Beschrieben wird der Charakter von Berger Picard als intelligent und lebendig, teilweise werden sie aber auch als stur und eigensinnig bezeichnet. Auf jeden Fall ist ‘der französische Schäferhund’, wie er auch genannt wird, in jeder Hinsicht robust. Auch wird von ihm gesagt, dass er als Familienhund gerne seine weiche und charmante Seite zeige, ganz nach dem Sprichwort: Harte Schale, weicher Kern. – Irgendwie erinnerte Philippe dies an Bernard und so, wie der Berger Picard beschrieben wird, scheint Dissan ins Haus der Picards (!) zu passen.

«Woher kommt den der Name 'Dissan', Bernard? Ist ja ein nicht ganz gewöhnlicher Name.» «Ja weisst du, lieber Philippe, ich habe mir vor Kurzem einen ‘Dyson’ Staubsauger angeschafft und dieser hat mich derart überzeugt, dass unser kleiner Vielfrass – du glaubst gar nicht, was der alles futtern mag – ähnlich oder gleich heissen soll. Dyson tönt nun aber so Englisch; da tönt Dissan schon eher Französisch, womit wir, Isabelle und ich, uns auf diesen Namen geeinigt haben.» 


«Am Nachmittag wird übrigens Michelle – du weisst: la grande blonde – wie ich sie dir vor Jahren vorgestellt habe, vorbeikommen. Sie wird sich dann um Dissan kümmern. Du wirst sehen, wie sich die beiden schon gut verstehen, und Michelle würde ihn am liebsten mitnehmen.» «Ja klar, kann ich mich an Michelle erinnern», antwortete Philippe. «Gleich schön wie ihre Mutter und ebenso liebenswürdig! Da wundert es mich nicht, dass sie Freude an dem kleinen Hund hat. Und schliesslich sind Berger Picard ja auch gute Wächter, da wird er sicher gut auf Michelle und das Haus aufpassen.»

Michelle hatte in der Zwischenzeit ihr Studium als Sportlehrerin abgeschlossen und arbeitet zurzeit im relativ nahe gelegenen ‘Lycée Dumont’ in Toulon. Danielle, ihre Schwester, verbringt momentan einen Sprachaufenthalt in San Diego nahe der mexikanischen Grenze. Sie ist offensichtlich ganz begeistert von der Gegend und der Westküste Amerikas und würde gerne noch etwas länger bleiben. Aber auf Weihnachten hin wird auch sie wieder zurück sein. – Bernard freut sich schon heute, seine beiden Töchter bald wieder bei sich zu haben. Er ersorgt ein wenig die Zeit, wenn er seine beiden ‘jeunes filles’ nicht mehr so oft wird sehen können; aber eben: das ist der Lauf der Zeit. Es gilt das Hier und Jetzt zu geniessen und das wollte er auch tun.

«Salut Papa», tönte es vom Eingang her. «Salut ma chère, bist du schon da!», antwortete Bernard und umarmte Michelle herzlich. «Ja ich dachte, ich komme etwas früher, wenn Philippe hierherkommt, damit ihr gemeinsam etwas unternehmen könnt, und ich die Zeit mit Dissan verbringen kann.» - «Salut Philippe, ça va?» «Qui, très bien et à toi?» «Formidable merci.»

Alle drei sind sich schnell einig, dass sie sich schon zu lange nicht mehr gesehen haben und freuen sich daher sehr über das Wiedersehen. Michelle war noch schöner geworden und scheint in ihrem Beruf als Sportlehrerin voll und ganz aufzugehen. Ihr Lieblingsfach ist die Leichtathletik mit all ihren Disziplinen. Michelle scheint wirklich ein Naturtalent zu sein, denn es geht ihr alles mit Leichtigkeit von der Hand respektive vom Fuss. Aber auch Ballspiele wie Basketball oder Volleyball liegen ihr, und so kommt es nicht von ungefähr, dass sie sich auch in diesen Bereichen engagiert und aktiv in Vereinen als Stammspielerin mitwirkt.

«Ich soll dir noch einen lieben Gruss von Danielle ausrichtet», sagte Michelle und fügte hinzu, dass auch Danielle sich darüber freuen würde, Philippe und Deborah und natürlich auch Marvin und Rouven mitsamt den Hunden Pablo und Enrico wieder einmal zu sehen. Es sei schon zu lange her, wo sie sich das letzte Mal getroffen hätten.

Das stimmte natürlich. Das war vor über drei Jahren in den beschriebenen Ferien. Damals haben sich alle kurz kennen gelernt und offensichtlich scheinen alle einander sehr zugetan zu sein.


«Geht es Danielle gut?», erkundigte sich Philippe. – «Ja, hervorragend», erwiderte Michelle. Sie sei daran ihre Englischkenntnisse aufzupolieren und wählte San Diego für diesen Zweck aus, weil das Internationale und Multikulturelle sie schon immer interessiert habe und sie dieses dort auch gefunden habe.

Danielle absolvierte eine kaufmännische Berufsausbildung und bildete sich im Marketingbereich weiter. Gerne würde sie für das Telekomunternehmen Orange S.A. (ehemals France Telecom) arbeiten und erhoffte sich von ihrem Sprachaufenthalt bessere Chancen bei einer Bewerbung. Bekanntlich sind Fremdsprachen für Franzosen nicht eben ihre Paradedisziplin, womit die Annahme von Danielle nicht völlig falsch liegen kann. Sei es wie es soll: Eine weitere Fremdsprache zu verstehen oder gar sprechen zu können, konnte nie schaden.


6


«Alors, Philippe – vamos a la playa oder à la plage, comme tu veux?» «Ma si, veni – je viens toute de suite, auch wenn die Antwort auf Italienisch daherkommt», konterte Philippe. Beide verabschiedeten sich von Michelle und hofften, sie bald wieder zu sehen. Auch Dissan erhielt von beiden zum Abschied ein paar Streicheleinheiten.

Bernard hatte die grandiose Idee, vor dem Mittagessen und selbstverständlich noch vor dem, dem Essen vorgelagerten, Aperitif eine Partie ‘Pétanque’ zu spielen und schlug vor, zu diesem Zweck, Gérard, den altgedienten Journalisten vom Var-Matin, und dessen Freund, den ebenfalls pensionierten, ehemaligen ‘juge d’Instruction’, François zu mobilisieren. François war noch ein Magistrat von altem Schrot und Korn gewesen, jedoch mit dem Herzen am richtigen Fleck und mit einer kriminalistischen Spürnase ausgestattet, die jeden Kriminalbeamten vor Neid erblassen liess.

Bernard hatte nicht lange, um die beiden zusammen zu trommeln. Sie warteten förmlich darauf, aufgeboten zu werden, um dadurch dem Tag einen freudigen Durchbruch zu ermöglich. In einer Viertelstunde wollte man sich an der Promenade Simone Lorière neben dem Office de Tourisme von Sainte-Maxime treffen. Sträflich und unverzeihbar hatte Philippe jedoch seine Boule-Kugeln zu Hause vergessen und so musste er nun mit einem Paar von Bernard vorliebnehmen. Dies sollte sich natürlich rächen, waren die Kugeln doch für Bernard bestimmt und nicht für Philippe. Das Gewicht der Kugeln spielte nämlich schon eine grosse Rolle, wollte man sich gegen Meister in diesem Spiel behaupten. Und Franzosen, vor allem im Süden, sind Meister dieses Spiels.

Und so kam es wie es kommen musste. Die erste Runde ging an das Team Gérard/François, ebenfalls die zweite und natürlich auch die dritte Runde. Bernard war ein wenig enttäuscht und Philippe ernüchtert. Selbstverständlich musste nun das Ganze beim anschliessenden Aperitif ausgiebig diskutiert werden, wobei Philippe nicht umhinkam, die Zeche hierfür zu übernehmen: Er hatte eindeutig am schlechtesten gespielt.

Sei’s drum. Spass gemacht hatte es alleweil und die vier einigten sich darauf, dasselbe am darauffolgenden Tag zu wiederholen. Schliesslich stand ‘Revanche’ auf dem Tablet, aber nicht im Sinn von Vergeltung, viel eher im Sinn von Genugtuung. Der Ehrgeiz wollte es, dass sich Bernard und Philippe dieser Herausforderung stellten und alle freuten sich bereits auf das morgige Spiel.


Nun war es aber doch langsam an der Zeit etwas zu essen. In der nahen gelegenen Pizzeria, welche für ihren feinen Teig und die auserwählten Zutaten bekannt war, verköstigten sich Bernard und Philippe. François wurde zuhause von seiner Frau erwartet, und Gérard, wie konnte es auch anders sein, wollte noch eine Information checken, welche er soeben vom Garçon des Bistros erhalten hatte, wo sie den Aperitif eingenommen hatten.

«Apropos Philippe, hast du noch etwas von dem verhafteten Polizeichef in Tirana gehört, von dem ich dir erzählt habe?» «Nein, ehrlich gesagt, bin ich der Frage auch gar nicht nachgegangen. Sie interessiert mich im Grunde genommen auch nicht, und ich wüsste auch gar nicht, wen ich fragen könnte», gab Philippe relativ kurz als Antwort.


Philippe hatte sich nach seinem Austreten aus dem Polizeidienst zurückgezogen und pflegte auch keinen intensiveren Kontakt mehr mit seinen ehemaligen Arbeitskollegen. Er brauchte etwas Zeit, Distanz zu gewinnen und diese nahm er sich auch. 30 Jahre Polizeiarbeit gingen nicht spurlos an einem vorüber und so war es auch bei ihm.

Er arbeitete lange Jahre für die Kriminalpolizei und war sich so einiges gewohnt, in die Abgründe er Menschheit zu blicken. Unvorstellbares wurde nackte Realität und Abstruses oder Absurdes kamen unbeschönigt ans Tageslicht und prägten seinen Berufsalltag. Kindsmörder, Vergewaltiger und Schläger waren seine stetigen Begleiter und Hochstapler, Betrüger und andere Vaganten versuchten ihn und seine Kollegen an der Nase herum zu führen. Er könnte unzählige Geschichten erzählen, jedoch ist es ihm wohler dabei, das Ganze nicht wieder hochkommen oder aufkochen zu lassen. Zu tief waren die Spuren – auch für ihn, welche Verbrechen und Verbrecher hinterlassen können.

Bernard gab sich mit dieser Antwort zufrieden und schlug vor, den Nachmittag im Garten zu verbringen. Er müsse allerdings noch kurz etwas erledigen, was Philippe den Fingerzeig gab, und er Bernard den Vorschlag machte, für das Nachtessen besorgt zu sein. Bernard nahm das Angebot gerne an, und sie vereinbarten, sich so gegen 1600 Uhr wieder im Haus von Bernard zu treffen.


Philippe war ein leidenschaftlicher Hobbykoch, was Bernard natürlich wusste, und so war es für Bernard ein Leichtes, Philippe den Einkauf für das Nachtessen zu überlassen. Selbstverständlich sollte das Ganze eine Überraschung sein, womit Philippe nicht verriet, was er den heute Abend kochen werde.

Natürlich musste Philippe zuerst noch seinen Wagen holen. Die steile Zufahrt zum Haus von Bernard war ihm noch in bester, allerdings in schlechter Erinnerung. Das letzte Mal, als sie hier waren – Bernard und Isabelle wohnten noch nicht in ihrem Haus – streikte der Wagen von Philippe. Irgendetwas war mit der Zündung! Auf jeden Fall machte das Fahrzeug, ein in die Jahre gekommener Renault Espace, keinen Wank mehr. Glücklicherweise war Philippe beim TCS, dem Touring Club der Schweiz, mit einem Schutzbrief für Ferienreisen in Europa versichert. Bernard war leider zu dieser Zeit nicht erreichbar, und so musste sich Philippe wohl oder übel selber weiterhelfen.

Er wählte die Notfallnummer des TCS und schilderte dem Disponenten am andern Ende des Telefons sein Problem. Mit grosser Professionalität nahm dieser das Anliegen entgegen und sicherte Philippe die notwendige Unterstützung zu. Auch hielt er fest, dass er sich in Bälde wieder melden werde.

Die Zeit verging, und Philippe und seine Familie mitsamt ihrem Hund Pablo (Enrico war damals noch nicht Familienmitglied) harrten der Dinge die da kommen sollten oder wollten. Leider drängte die Zeit, da die Ferien in drei Tagen zu Ende waren. Zu allem Übel waren in der Gegend auch noch Waldbrände ausgebrochen, welche durch den Mistral nach Kräften unterstützt wurden. Die Situation war angespannt und ungemütlich. Man musste sich Sorgen machen.

Glücklicherweise meldete sich der TCS-Mitarbeiter schon bald wieder. – Er habe in der Zwischenzeit den Pannendienst organisiert und einen Ersatzwagen reservieren lassen, liess er verlauten. Der Wagen müsse allerdings in Cannes abgeholt werden. Für die Reise dorthin werde er ein Taxi organisieren. Philippe müsse einfach am nächsten Morgen um 1100 Uhr in Cannes sein und beim Autovermieter vorsprechen, so die Anweisungen des Disponenten.

So weit, so gut. Somit galt es nur noch zu hoffen, dass die Angaben auch stimmten. Zumindest der Abschleppdienst stand rund zwei Stunden später vor der Zufahrt zum Haus. Selbstverständlich wurde nicht geschaut, ob der Schaden allenfalls vor Ort behoben werden könnte; dafür war der Fahrer nicht ausgebildet. Hingegen verstand er sein Handwerk als Fahrzeuglenker. In gekonnter Art und Weise steuerte er sein Gefährt die steile Zufahrt zum Hauseingang hinunter. Philippe konnte nicht zuschauen. Das Ganze sah derart gefährlich aus, als dass er den Abschlepper schon kippen und den Hang hinunter schlittern sah. Schliesslich hatte er selber schon mit dem Renault genügend Mühe, den schmalen Pfad nicht zu verlassen und in der Regenrinne zu landen. Aber nichts da: Der Mitarbeiter der ‘dépannage’ verstand sein Handwerk! - Wohin er allerdings den Wagen bringen werde, wisse er auch noch nicht. Es habe derzeit so viele Pannenfahrzeuge in der Gegend. – Diese Aussage ermutigte Philippe ungemein …

Philippe ging alles durch den Kopf; auch sah er seinen Renault schon verschifft in Richtung Nordafrika. Das Einzige, was vom Renault übrigblieb, war eine Visitenkarte mit Telefonnummer der ‘dépannage’. – Philippe hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Die ‘déformation professionelle’ spielte ihm einen Streich und er wurde entsprechend unruhig. Als er nach weiteren zwei Stunden immer noch nichts von seinem Renault hörte, wählte er die Nummer auf der Visitenkarte. Eine freundliche Stimme erklärte ihm, dass das Fahrzeug jetzt in Fréjus in einer Renault Garage sei, dass das Auto aber innerhalb der nächsten zwei Tage nicht repariert werden könne und er folglich anderweitig schauen müsse, wie er wieder nach Hause komme.

Super, dachte Philippe! – Also gab es nur noch die Lösung mit dem Ersatzwagen. Das in Aussicht gestellte Taxi kam tatsächlich – auch dies erstaunte Philippe – und führte ihn nach Cannes. Dort angekommen wurde ihm ein Ford Mondeo angeboten; ein grösseres Fahrzeug hätten sie derzeit nicht, sagte die freundliche Dame von der Autovermietung.

Na gut, besser als gar kein Fahrzeug, dachte Philippe. Fünf Köpfe mit Feriengepäck, welches vorher schon den Espace an seine Grenzen stossen liess, war für die Familie Baumann und den Mondeo eine Herausforderung. Nichtsdestotrotz wurde am Samstag die Heimreise angetreten. Zuhause angekommen und hundemüde – und dies galt nicht nur für Pablo, sondern auch für den Rest der Familie – war unvorstellbar, was sich am Sonntagmorgen abspielen sollte.

Um Viertel nach acht Uhr klingelte das Telefon. Ein Mitarbeiter des TCS meldete sich und erklärte, dass er mit dem Fahrzeug im Dorf sei und nicht genau wisse, wie er zu unserer Adresse gelangen könne. Nach kurzem Beschrieb stand der Mann mit dem Wagen vor dem Haus und schilderte Philippe in Kurzform, was vorgefallen war. Die Renault Garage hätte sich am Samstagmorgen bei ihnen gemeldet und mitgeteilt, dass der Wagen wieder fahrtüchtig sei. Die Kosten für die Reparatur beliefen sich auf 50 Euro! Er selber sei sodann nach Nizza geflogen und habe das Auto behändigt. Danach sei er die Nacht hindurch zurückgefahren und nun stehe er hier. – Unglaublich, aber wahr!


Philippe hoffte nur, dass ihm Gleiches nicht noch einmal widerfahren würde und machte sich auf den Weg, die notwendigen Einkäufe zu tätigen. Er wählte das Carrefour Einkaufszentrum, welches von der Distanz her näher war, wenngleich ihm der ‘supermarché’ Géant Casino in Gassin von der Aufmachung her sympathischer war. Die Auslagen waren dort für ihn einladender und vor allem das Fleisch schien ihm frischer. Schliesslich wollte Philippe Bernard heute Abend mit einem ‘filet de boeuf’, einer feinen Pilzrahmsauce, Bratkartoffeln und Salat überraschen. - Der mühsame und stetige Stossverkehr auf der D559 Richtung Saint-Tropez schreckte Philippe zudem ab, sein bevorzugtes Einkaufsgeschäft zu berücksichtigen.

Im näher gelegenen Carrefour fand er schliesslich auch ganz ansprechende Sachen, und der Wein, der ihm vom Verkäufer empfohlen wurde, schien auch nicht schlecht zu sein. Pünktlich gegen 1600 Uhr war Philippe schliesslich wieder zurück, und Bernard erwartete ihn wie am Vortag mit einem Glas Rosé. Auch Dissan war natürlich bereits zugegen und begrüsste Philippe, wie wenn er ihn schon hundert Jahre kennen würde. – Michelle musste sich in der Zwischenzeit verabschieden, da sie mit ihren Mitspielerinnen noch ein Volleyball Training zu absolvieren hatte.

Bernard und Philippe machten es sich nun gemütlich im Garten. Die Sonne wärmte nach wie vor angenehm, aber nicht zu aufdringlich. Es war einfach herrlich hier zu sitzen und die Natur zu beobachten. Der Garten war wirklich gross und im Verhältnis zu jenem von Philippe riesig. Kakteen hier und dort und in jeder Grösse und Vielfalt. Lavendel und Oleander reihten sich in Reih und Glied und Fuchsia und weiteres Gebüsch zierten ebenfalls die Fläche. Daneben gab es Feigenbäume, weitere Obstbäume und Ziergehölz. Das Ganze war in einem sauberen Schnitt und für den Winter vorbereitet. – Natürlich war der Garten im Frühling/Sommer noch viel schöner, wenn alles blühte, aber auch jetzt war es eine Freude, ihn zu betrachten.


«So Philippe, nun erzähl mal, wie ist es dir seit deiner Pensionierung so ergangen?», erkundigte sich Bernard. «Eigentlich ganz gut, dann aber doch nicht nur meinem Wunsch entsprechend», entgegnete Philippe. «Weisst du, am Anfang war alles super, aber dann überkam mich auf einmal ein Unwohlsein und ich sah mich im Krankenhaus wieder. Ich dachte, ich hätte einen Herzinfarkt erlitten und gleiches dachten am Anfang auch die mich behandelnden Ärzte.»

Philippe musste sich am Tag vor seinem sechzigsten Geburtstag in Spitalpflege begeben. Ein Unwohlsein nötigte ihn dazu. Hoher Blutdruck und Pulsschlag, gekoppelt mit Unwohlsein und Schmerzen in Brust und Rücken deuteten für ihn auf eine Herzattacke hin. Da Philippe nun aber über keinen Hausarzt verfügte, weil er eigentlich und glücklicherweise nie ernsthaft krank war, erkundigte er sich telefonisch im nahe gelegenen Spital nach dem weiteren Vorgehen. Der Kardiologe riet ihm dringendst, sofort vorbei zu kommen und sich untersuchen zu lassen. Was dann geschah, war äusserst interessant, zum Teil aber auch befremdend.

Deborah fuhr Philippe postwendend ins erwähnte Spital, nachdem sich Philippe endlich dafür hatte, ihr sein Unwohlsein kundzutun. Besorgt um Philippe fuhr sie nicht eben langsam und absolvierte die Strecke in halb so langer Zeit wie Philippe normalerweise hätte. Trotzdem war er ihr dankbar, bald in ärztliche Hände zu gelangen. Im Spital angekommen, wussten die Ärzte auch nicht so genau, was sie von ihrem neuen Patienten halten sollten. Der Blutdruck war nach wie vor sehr hoch, der Puls raste, und die Schmerzen in Brust und Rücken waren auch nicht geringer geworden. Medikamente wurden verabreicht und es wurde entschieden, Philippe den Spezialisten im Kantonsspital zuzuführen. Auf dem Weg dorthin verabreichte ihm der Rettungssanitäter nochmals eine gehörige Portion eines Blutdrucks senkenden Mittels.

Auf der Notfallstation wurde nun schnell gehandelt. Diverse Ärzte standen um das Bett des Patienten, gaben ihm erneut irgendwelche Medikamente und beratschlagten sich. Deborah und auch Marwin und Rouven konnten in der Folge nur noch mitverfolgen, wie Philipp ohnmächtig wurde. Er selber hatte dies insofern wahrgenommen, als ihm zuerst speiübel, dann schwarz vor Augen wurde …

Kurze Zeit später erwachte Philippe aus der Ohnmacht und fühlte sich eigentlich viel besser, allerdings hundemüde. Am liebsten hätte er nur noch geschlafen, jedoch ging es jetzt erst richtig los. Jeder wollte etwas von ihm wissen: Wie stark sind die Schmerzen von 1 bis 10? An was können Sie sich noch erinnern? Wissen Sie, wo Sie sind? Und so weiter …

Philippe wäre am liebsten aufgestanden und wieder nach Hause gegangen. Aber das ist nun einmal nicht so einfach, wenn man einmal im Spital ist. Alles wird durchgecheckt und sämtliche Apparaturen werden amortisiert. Unzählige Ärzte drücken an einem rum und stellen immer wieder die gleichen Fragen: Wie stark sind die Schmerzen von 1 bis 10 und an was können Sie sich noch erinnern? Wissen Sie noch wie sie heissen und welches ihr Geburtsdatum ist?

Irgendwann fängt man dann an, am eigenen Verstand zu zweifeln und fragt sich, was das Ganze denn soll. In der Zwischenzeit, das heisst am Folgetag, wurde Philippe 60 Jahre alt. Nebst dem Besuch der Familie gab es an diesem Tag ein weiteres Highlight. Ein junger Arzt, dunkler Hautfarbe, kam zu Philippe und sagte ihm: «Für mich sind Sie gesund». – Punkt und fertig.

Ok. – Philippe nahm dies gerne so zur Kenntnis, nur leider sahen andere Ärzte dies nicht ebenso, mit der Konsequenz, dass weitere Untersuchungen anstanden. Letztlich wurde mittels Katheter das Herz untersucht. Und weil der Eingang in die rechte Herzkammer nicht offenstand und auch die dicksten Kanülen nicht halfen, dies zu ändern, standen der behandelnde Assistenzarzt, der Oberarzt und letztlich auch der Chefarzt vor einem Problem. Sowas hatten sie offensichtlich noch nie oder schon lange nicht mehr erlebt.

Eine Herzanomalie! Geburtsfehler, da kann man nichts machen.

Mit dieser Diagnose wurde Philippe nach Hause entlassen, und er selber war glücklich darüber, wieder daheim sein zu dürfen. Was sein Unwohlsein ausgelöst hatte, weiss er zwar noch heute nicht, ist für ihn aber weiter auch nicht schlimm. Hauptsache, er konnte das Spital verlassen und dies auf eigenen Beinen.


7


«Und du, lieber Bernard, wie ist es dir ergangen seit deiner Pensionierung?», erkundigte sich Philippe. «Sehr gut!», kam die spontane und ehrlich klingende Antwort von Bernard. «Jetzt habe ich endlich Zeit, mich meinen Hobbies zu widmen. Du weisst, dass ich liebend gern male und mich auch stundenlang und mit Freude mit unterschiedlichster Lektüre auseinandersetze. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es sich hierbei um ein hochliterarisches Werk handelt, oder eben um einen Kriminalroman von Georges Simenon. Beides ist für mich Entspannung pur, und ich verstehe es eben auch als Abwechslung zur ebenfalls geliebten Gartenarbeit. Daneben ist es für mich natürlich immer wieder wunderschön, mich mit Isabelle austauschen zu können oder eben Besucher wie dich, lieber Philippe, empfangen zu dürfen.»


Nachdem die Sonne nun langsam unterging und es doch merklich kühler geworden war, beschlossen die beiden, die Diskussion in der Küche weiter zu führen. Dort bot sich schliesslich auch die Gelegenheit, das Abendessen vorzubereiten.

«Ja man sieht, dass du ein passionierter Maler bist», lobte Philippe seinen Freund. Die unzähligen in Aquarell oder in Öl gemalten Bilder stellten dies unter Beweis und unterstrichen seine Fähigkeit, den Pinsel gekonnt schwingen zu können. Das Motiv war zumeist dasselbe: das Meer, wie konnte es auch anders sein. Wie Philippe, war auch Bernard fasziniert vom Farbenspiel des Wassers, den Veränderungen der Wasseroberfläche und dem Lichtspiel des Himmels mit seinen Wolken.

Immer wieder zeigte sich das Meer von einer neuen Seite, und sobald man zum Pinsel griff oder versuchte, das Ganze fotographisch festzuhalten, veränderte sich das Bild wieder. - Genau dies war das Besondere!

«Ich wusste gar nicht, dass du dich auch für Geschichte interessierst», erkundige sich Philippe weiter. «Ja, vor allem die Resistance während des zweiten Weltkrieges hat mich in Bann gezogen», erwiderte Bernard.

Während seiner Zeit in Bordeaux war er auf die Kriminalromane von Martin Walker gestossen, die seit einiger Zeit auch auf Französisch erhältlich sind. Bruno, ‘Chef de Police’ in Saint-Denis, führte Bernard nach Bergerac und seiner geschichtsträchtigen Umgebung. Und so kam es, dass sich Bernard vertiefter mit der Widerstandsbewegung in dieser Gegend auseinandersetzen wollte. – Mit der Lektüre der Bruno Romane hatten Bernard und Philippe eine weitere Gemeinsamkeit, die sie verband und worüber es einiges zu diskutieren gab. Philippe genoss die Romane von Martin Walker ebenso, und er freute sich jedes Mal bereits auf den nächsten Band, wenn er wehmütig den aktuellen Roman zur Seite legte, da er diesen nun auch schon wieder fertiggelesen hatte.


Das Essen mundete den beiden vorzüglich und der kredenzte Wein passte tatsächlich hervorragend, so wie er vom Sommelier im Carrefour empfohlen worden war. Das Fleisch war zart und à point angebraten und mit feinem Meersalz gewürzt. Die Pilzrahmsauce war eine Mischung aus frisch gepflückten, ansässigen Pilzen an einer Crème fraîche. Die Kartoffeln waren mit fein gehackten Charlotten und Kräutern überbacken. Und der Salat war jung und knackig. Als Wein tranken sie einen Mas Cal Demoura der Terrasses du Larzac aus der Lanquedoc, wie Philippe geraten wurde. – Nomen est omen, dachte Philippe auch hier, denn «Cal Demoura» ist Okzitanisch, eine galloromanische Sprache, die hauptsächlich im Süden Frankreichs gesprochen wurde, heute jedoch nur noch in kleinen Gebieten, und bedeutet, dass «man hierbleiben soll».

Nach dem Essen wollte Philippe noch kurz mit Deborah telefonieren und sich nach ihrem Wohlbefinden und dasjenige der Hunde erkundigen. Bernard erklärte sich bereit, den Abwasch vorzubereiten und die Küche aufzuräumen.

Philippe wählte die Nummer von Deborah und bereits nach dem zweiten Klingeln ging sie ans Telefon. «Hallo, mein Schatz wie geht es dir?» «Nicht eben gut», kam zur Antwort. «Pablo geht es gar nicht gut! Er mag nicht essen, kann kaum mehr laufen und hat enorm Mühe beim Atmen. Ich werde morgen mit ihm zum Tierarzt gehen müssen, wenn es ihm nicht besser geht.»

Pablo hatte bereits vor vierzehn Tagen einen ähnlichen Schwächeanfall, allerdings nicht so dramatisch wie Deborah ihn jetzt schilderte. Damals diagnostizierte der Tierarzt eine Grippe und verabreichte Pablo ein Antibiotikum, auf welches er auch ansprach. Immerhin galt es zu bedenken, dass Pablo bereits 12 Jahre alt war und dies für einen Hund seiner Grösse ein schönes Alter war. Aber Philippe mochte nicht daran denken, dass das Abschiednehmen allenfalls schon bald Tatsache werden könnte und der Gedanke stimmte ihn traurig.

Er erzählte Deborah kurz seinen Tag und bat sie darum, ihn noch in der Nacht oder spätestens morgen wissen zu lassen, wie es Pablo gehe und wie es um ihn stehe. Das Telefonat fiel kurz aus und Philippe spürte an der Stimme von Deborah, dass es ernst war. Mit einem Gutenachtkuss verabschiedeten sich die beiden.

«Pablo geht es nicht gut», verkündete Philippe. «Ich weiss nicht, Bernard, ob ich nicht besser wieder nach Hause zurückkehren sollte. Deborah leidet, und ich möchte ihr eigentlich gerne zur Seite stehen. Wenn es Pablo morgen nicht besser geht, werde ich wohl oder übel zurückfahren und schauen, wie ich helfen oder was ich allenfalls sonst tun kann.»

Bernard hatte für seinen Entscheid volles Verständnis. Auch er würde sich in ähnlicher Situation gleichverhalten. Sie verstanden sich in solchen Fragen blindlings. Nach zwei Gläschen Calvados, nota bene aus einem ‘Nosing’ oder Calvados Glas, das den Geschmack des Apfels am besten wiedergab und welches dem Tropfen aus der Heimat von Bernard, der Bretagne, am ehesten gerecht wurde, begaben sie sich die beiden zu Bett. Vorweg lauschten sie noch den Klängen von Dire Straits, mit dem unvergleichlichen Gitarrensolo von Mark Knopfler, und erkannten auch hier, dass sie mehr Gemeinsamkeiten hatten als vermutet.


Philippe konnte nicht sofort einschlafen. Und obschon der Tag wunderschön gewesen war, waren all seine Gedanken nun nur noch bei Pablo und Deborah. – Hoffentlich war es nichts Schlimmes!


Am nächsten Morgen stand eigentlich das Revanche Spiel gegen Gérard und François auf dem Programm, jedoch hatte Philippe keine Lust darauf, zumal er nach wie vor nicht wusste, wie es Pablo ging. Bernard erging es ähnlich und so sagten sie die Partie ab mit dem Versprechen, diese bei passender Gelegenheit nachzuholen.

Endlich klingelte das Telefon und auf der anderen Seite meldete sich Deborah mit Tränen in der Stimme. «Pablo geht es gar nicht gut, er wird sterben …» Der Tierarzt diagnostizierte Wasser auf der Lunge, was im Fall von Pablo unheilbar sei und es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis er ersticken werde. Man könne Pablo nur noch helfen, indem man ihn einschläfere.

Philippe war wie vom Schlag getroffen und sagte nur noch, dass er sofort losfahren und zu ihnen nach Hause kommen werde. – Von Bernard verabschiedete er sich leise und liess Isabelle ganz herzlich von ihm grüssen. Auch dankte er für die liebenswürdige, kurze Gastfreundschaft und versprach, Ähnliches bald zu wiederholen – entweder hier bei ihm oder bei sich zu Hause. Mit einem zärtlichen Streicheln über den Kopf verabschiedete er sich ebenfalls von Dissan. – Auch dieser spürte, dass etwas nicht stimmte, zeigte Philippe jedoch seine Zuneigung und liess ihn von Dannen ziehen.


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